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Mittwoch, 27. März 2013

Eine Doula ist gut für Alle!

Hier nun meine Überlegungen zu der Frage die das Motto der diesjährigen World Doula Week (siehe voriger Post) stellt:  

Eine Doula ist gut für Alle!

Hier nur ein paar Argumente, mehr auf der Seite: Wie definiere ich mich als Doula.

Eine Doula ist gut für die Mama, die begleitet wird

In der Schwangerschaft:

Die Schwangere hat mit der Doula bedingungslosen Rückhalt bei all ihren Überlegungen wie sie sich die Geburt wünscht, das Wochenbett vorstellt etc.  Die Doula hat keinerlei medizinische Verantwortung und ist deshalb, jenseits aller kruden Protokolle, einfach nur da für die Mama.
Die schwangere Frau hat eine geburtserfahrende Frau an ihrer Seite die gerne ihre Ressourcen teilt und einfühlsam zuhört, einfach da ist für sie, und so können eventuell vorhandene Ängste oder Bedenken abgebaut werden uvm.

Während der Geburt:

Durch die Doula hat die Gebärende eine mütterliche, ruhige und erfahrende Frau bei sich.
Warme Hände die die ihren halten, eine Mittlerperson zwischen Mama auf Planet Geburt und Krankenhauspersonal, bedingungslose Unterstützung....das hilft nachweislich und kann insgesamt zu einer positiv verlaufenden Geburt führen! (siehe Studien von den Dr. Klaus Kennell/ Marshall)
uvm.

Im Wochenbett:

Die junge Mutter hat mit der Doula eine erfahrende Mama an der Seite die mit viel empathischem Verständnis diese neue und aufregende Lebensphase begleitet und zusammen mit der Mutter/dem Paar vorbereitet. Kenntnisse der Doula zum Thema Stillen können zu einem entspannten Einstieg in das Stillen beitragen. Die praktische Hilfe der Doula lässt der jungen Mutter/den jungen Eltern Ruhe und Zeit zum Aufbau einer liebevollen Bindung zu dem Neugeborenen. uvm

Eine Doula ist gut für den Papa

Die Doula ist auch für die Sorgen und Nöte eines werdenden Papas da. Diese einfühlsame Begleitung trägt dazu bei, dass er sich voll und ganz seiner neuen Rolle widmen kann, Ängste und Bedenken hinsichtlich der Geburt weniger werden, mehr Verständnis für die Entwicklungen in der Frau während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett entsteht. Während der Geburt in der Geburtsklinik kann die Doula als Mittlerin zum Krankenhauspersonal fungieren, so dies so von der Gebärenden gewünscht ist, so dass der Papa in seiner Begleitung für die Mama nicht abgelenkt/unterbrochen wird, falls es Dinge zu klären gibt. Auf der anderen Seite kann ihm gerade die Anwesenheit einer Doula den Druck nehmen und er kann Pausen machen. uvm.

Dasselbe gilt natürlich auch für den/die Partner/in einer Mama.

Eine Doula ist gut für die Geschwisterkinder

Wenn sie die Doula bereits vor der Geburt des neuen Geschwisterkindes kennengelernt haben, haben sie zu Hause (bevor es ins Krankenhaus geht bzw. bei einer Hausgeburt) eine Begleitung die mit Ruhe und Liebe auch für sie da sein kann. Diese Variante ist sicherlich gut wenn eine Hausgeburt gewünscht ist und die Geschwisterkinder auch dabei sein sollen.

Eine Doula ist gut für die ganze Familie

Wenn die Mama und ihr Partner einer Geburt gelassen entgegensehen und diese als positiv erleben, eventuell begleitet durch eine Doula, hat das auch positive Effekte für die Grosseltern, alle Angehörigen. Sie können sicher sein, dass die Geburt liebevoll begleitet wird und auch in der Geburtsklinik (wenn z.B. keine Beleghebamme dabei ist) eine vertraute Person dabei ist. Die Doula kann auf Wunsch die auf Neuigkeiten wartenden Angehörigen während einer Geburt informieren, so kann die gebärende Frau/ das Paar sich ganz auf die Geburt/ das Innere konzentrieren. Im Wochenbett ist die Doula erfahren und ruhig und ohne Vorbehalte für die Mama da. Ihre Anwesenheit kann entlastend wirken wenn kurz nach der Geburt der ganze Haushalt Kopf steht und auch die Familienmitglieder nervös sind. Sie hat auch offene Ohren für die Sorgen z.B. der Grossmütter.

Eine Doula ist gut für die Hebamme/n

Die Doula hat keinerlei medizinische Aufgaben oder Verantwortung und ist auch nicht hierfür ausgebildet, sie arbeitet ergänzend zur Hebamme. Im Idealfall arbeiten beide Hand in Hand für das Wohl der Mama und Baby. Es gibt auch viele Fälle von direkten Kooperationen zwischen Hebamme und Doula.

Die Hebammen der Geburtsklinik erfahren Entlastung wenn die gebärende Frau eine konstante, ruhig bleibende Begleitung, z.B. eine Doula, bei sich hat. Sie haben meist mehrere Geburten gleichzeitig zu betreuen und können sich nun mal nicht zerteilen. Da eine liebevolle Vertrauensperson unter der Geburt positive Effekte auf den Verlauf derselben hat, hat im Idealfall die Hebamme eine leichtere Geburt zu begleiten, ohne medikalisierte Interventionen, eventuell schneller und komplikationsärmer. Das ist immer auch im Interesse der Hebammen.

Beleghebammen die mit in die Geburtsklinik kommen erfahren ergänzende Unterstützung, denn auch sie sind eventuell durch bürokratische Abläufe kurzfristig abgelenkt und begrüssen die schöne und geburtsbejahende Atmosphäre die sich einstellt wenn eine Gebärende genau die Begleitpersonen bei sich hat die ihr Vertrauen geben. Also z.B. auch eine Doula, die sie sich die Mama im Vorfeld ausgesucht hat.

Dasselbe gilt auch für Hebammen die eine Hausgeburt begleiten. Im Idealfall kennen sich die jeweilige Hebamme und Doula sogar oder wurden als Team "gebucht". Die Doula ist keine ausgebildete Assistentin der Hebamme, dennoch werden sich sicherlich Situationen ergeben, in denen jede zusätzliche Hand hilfreich und willkommen ist.


Die Doula ist gut für die geburtshelfenden Ärzte/innen

Auch sie haben als wichtigstes Anliegen das Wohl von Mama und Baby und dass die Geburt einen guten Verlauf nimmt. Sollte es Komplikationen/ Notfälle geben sind sie natürlich gefragt, aber jede/r Arzt/ Ärztin begrüsst wohl wenn dies nicht notwendig wird. Einschlägige Studien (siehe Kennell/ Marshall) unterstreichen, dass bei Geburten die mit der Anwesenheit einer Doula rechneten, im Durchschnitt weniger Komplikationen auftraten, der Verlauf insgesamt günstiger war.

Die Doula ist gut für die Gesellschaft

Selbstbestimmte und gute Geburten führen zu glücklichen, autonomen und selbstbewussten jungen Eltern und zufriedenen, sicher gebunden Babies. Die Erfahrung wie wir als kleine Menschen auf die Welt kamen prägt uns für unser ganzes Leben (siehe z.B. das Buch "Der erste Augenblick des Lebens" von Willi Maurer); die erste Stunde nach der Geburt scheint dafür ein kritischer, d.h. entscheidender Moment zu sein. Daher ist das Geburtserlebnis und die erste Zeit danach von ungeheuerer Bedeutung. Die Anwesenheit einer Doula im Krankenhaus kann z.B. begünstigen, dass Mama und Papa in Ruhe mit ihrem Neugeborenen sein können, dass das sogenannte Bonding ungestört verlaufen kann. Ich wage also zu schlussfolgern, dass eine Doulabegleitung im weitesten Sinne sogar zu einer friedlicheren, glücklicheren Gesellschaft beitragen kann!

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