Auf dem Blog "Einladung zum Eigensinn- Frauen erzählen von ihren Geburten" berichten Mütter über ihre Geburten, begleitet durch eine Hebamme. Ihr Erleben von Freude, Selbstbestimmung, und Natürlichkeit.... einfach Menschlichkeit bei der Geburt ihres Kindes.Hier der Link zum Blog:
http://abastrop.tumblr.com/post/66011949793/carolas-geschichte-3
Initiiert hat diese Plattform zum Austausch über Geburtserlebnisse Anke Bastrop, zweifache Mutter und Schriftstellerin. Sie hat
sehr positive Erfahrung mit der Geburtsbegleitung durch ihre Hebamme
gemacht und eine Petition diesem Herzensanliegen gestartet; sie sagt
dazu:
"Mit dieser Petition wollen wir für das Recht der Frau auf Wahlfreiheit und eine hebammengeführte Geburtshilfe einstehen. Wir
fordern deshalb die neuen Regierungsparteien auf, jetzt zu handeln und
die Stabilisierung des Hebammenwesens in den neuen Koalitionsvertrag
aufzunehmen.
Hier geht es zur Petition:
http://www.change.org/de/Petitionen/menschenw%C3%BCrde-ist-kein-ehrenamt-hebammen-brauchen-h%C3%B6here-verg%C3%BCtungen-sicheregeburt
Hier mehr zu den Forderungen der Petition von Seiten der Initiatorin Anke Bastrop:
"1. Wir fordern, daß zur Sicherung des Hebammenwesens und zum
Schutz der Wahlfreiheit in Kooperation mit Hebammenverbänden und
Krankenkassen höhere Vergütungen für Hebammen sichergestellt werden.
Dabei müssen die explodierenden berufsbedingten Kosten, insbesondere
die weiter steigenden Prämien zur Haftpflicht, und die hohe
Verantwortung, die Hebammen tragen, berücksichtigt werden.
2. Wir fordern dazu auf, eine Lösung für die Haftpflichtproblematik zu finden.
3. Wir fordern dazu auf, die Stabilisierung des Hebammenwesens
schnell voranzutreiben. Die Gründung einer interministeriellen
Facharbeitsgruppe war ein erster wichtiger Schritt. An diesen soll mit
einem fachübergreifenden Runden Tisch angeknüpft werden, um gemeinsam an einer menschenwürdigen Geburtshilfe zu arbeiten.
Wir erinnern Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU/CSU) an das Versprechen,
das sie Hebamme Nitya Runte im Rahmen des Bürgerdialogs gegeben hat:
Sie werde sich persönlich einschalten, falls die Ergebnisse der
interministeriellen Facharbeitsgruppe zu keinen absehbaren Veränderungen
der Einkommens- und Haftpflichtsituation führen sollten. Wir erinnern
außerdem die SPD daran, daß Peer Steinbrück zum Thema Teure Haftpflichtversicherungen für Hebammen in der Wahlarena erklärte: „Das Problem ist erkannt."
Jetzt sollen den Worten Taten folgen!
Bitte unterschreiben Sie jetzt, wenn Sie sich für ein
stabiles Hebammenwesen in Deutschland und die Gesundheit für Mutter und
Kind einsetzen. Sobald Sie unterschrieben haben, leiten Sie diese
Petition an Ihre Freunde und Bekannten weiter."
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Im Folgenden interessante Fragen und für sich sprechende Zahlen, die Anke Bastrop ergänzend zur Petition auf change.org zusammen gestellt hat:
"Was wäre, wenn es keine Hebammen gäbe?
1. Eine Hebamme betreut eine Frau: Undenkbar. Personal ist Geld. Schon jetzt sind 1:1-Betreuungen in Kliniken selten.
2. Ohne außerklinische Geburtshilfe könnten Schwangere nicht wählen, wo sie entbinden.
3. Geburten im PKW oder auf dem Rastplatz nähmen zu, weil die Wege zur nächsten Klinik zu weit sind.
4. Um gebären zu können, schüttet die Frau Oxytocin und Endorphine
aus. Das geschieht nur, wenn die Frau sich ruhig und sicher fühlt.
Dauerüberwachung, wechselndes Personal und Apparatemedizin geben nicht
jeder Frau das Gefühl, daß alles in Ordnung ist. Der gestreßte Körper
schüttet nicht Oxytocin und Endorphine, sondern Adrenalin aus. Adrenalin
fördert die Geburt nicht, sondern hemmt sie. Keine Hebammen – mehr Interventionen, mehr Notkaiserschnitte, mehr Wochenbettdepressionen.
5. Die Frau hat Angst vor der Geburt? Ihr Kind trinkt nicht? Sie hat
eine verhärtete Brust? Sie weiß nicht, was sie tun kann, wenn ihr Kind
schreit? Sie traut sich nicht, ihr Neugeborenes zu baden? – Mit diesen Fragen bleibt sie allein.
Welche Lösungen könnte es geben?
Haftpflichtprämien pro Geburt (anstelle pro Hebamme) wären eine
Möglichkeit. Eine andere: Norwegen hält Haftpflichtprämien für Hebammen
mit Hilfe eines Fonds gering. Schottland konnte seine Kaiserschnittrate
durch Stärkung des Hebammenwesens senken.
Die Rechte liegen bei den Familien:
2010 hat eine ungarische Schwangere, Anna Ternovsky, den Staat Ungarn
verklagt. Grund: Mangels außerklinisch arbeitender Hebamme sah sie sich
in ihrer Wahlfreiheit beschnitten. Anna Ternovsky hat den Fall
gewonnen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte gesteht Frauen
nach Artikel 8 der Menschenrechtskonvention ein Recht auf Wahlfreiheit
zu.
In Deutschland wurde die Wahlfreiheit zusätzlich durch das Pflegeneuausrichtungsgesetz im SGB V § 24 f verankert. .
Was kostet eine Geburt?
Geburt im Geburtshaus: 467,20 Euro
Hausgeburt: 548,80 Euro
Vaginalgeburt in einer Klinik: 1.594 bis 2.146 Euro
Kaiserschnitt: 2.505 bis 5.366 Euro
Die Kaiserschnittrate lag 2012 bei etwa 30%. Etwa 2% aller Geburten fanden außerklinisch statt. "